Vom Aufsesshöflein geht eine hoffnungsvolle Botschaft aus. Das Palais eines fränkischen Ritteradeligen aus dem 18. Jahrhundert schien bis vor wenigen Jahren dem Untergang geweiht zu sein. Es stand leer und verfiel. Doch jetzt erstrahlt es in altem Glanz. Die Lebensretter heißen Andrea und Stephan Fiedler. Sie ließen sich nicht durch Risse in der Fassade, ein undichtes Dach und fehlende Fenster abschrecken, sondern belebten den Patienten zupackend und mit viel Fingerspitzengefühl wieder. Hier kann nun standesamtlich geheiratet werden und klassischen Konzertklängen gelauscht werden. Wer mag, kann seinen Urlaub im hübschen Gartenhäuschen am Schloss verbringen und von hier aus die Weltkulturerbestadt Bamberg und ihre Umgebung erkunden.
Was das Ehepaar Fiedler in beeindruckender Art und Weise aus privater Initiative geleistet hat, will Kulturerbe Bayern als Gemeinschaftsleistung aller Bürgerinnen und Bürger verwirklichen, die sich beim Erhalt von gebautem Kulturgut engagieren möchten. Der junge Verein nahm die Einladung seiner Mitglieder Andrea und Stephan Fiedler daher gerne an, die Mitgliederversammlung in den vorbildlich wiederbelebten Räumen zu veranstalten. Vereinsvorsitzender Johannes Haslauer berichtete, dass Kulturerbe Bayern noch im Laufe des Jahres einen ersten gefährdeten Schützling unter seine Obhut nehmen will.
Steffis kleine Zachmusik unterhielt die Besucherinnen und Besucher mit pfiffiger fränkischer Musik, die offen ist für Einflüsse aus der ganzen Welt. Eine ländliche Brotzeit von einem Hofladen aus dem Bamberger Umland und ein Bier aus dem Holzfass – natürlich von einer oberfränkischen Kleinbrauerei – dienten zur Stärkung und brachten die Gäste ins Gespräch.