Gemeinsam wollen Kulturerbe Bayern und der Jurahausverein das Doppelhaus Kirchenweg 1 und 2 in Mörnsheim im Landkreis Eichstätt, dessen ältester Teil aus dem 15. Jahrhundert stammt, erhalten und wieder mit neuem Leben füllen. Der Jurahausverein hatte das bauhistorisch wertvolle Gebäude 2019 in seine Obhut übernommen.
Jurahäuser: einzigartig, regionaltypisch und vielseitig
Jurahäuser entstanden entlang der Altmühl, auf den Hochflächen und in den Seitentälern. Man findet sie von Treuchtlingen bis Regensburg. Die Steinbrüche in der Region lieferten das Baumaterial. Typisch für ein Jurahaus ist ein eher flach geneigtes Dach, belegt mit Kalksteinplatten. Jurahäuser sind vielfältig: Es gibt sie als einfache Tagelöhnerhäuser und Stadel genauso wie als repräsentative Anwesen von einflussreichen Handwerkern und Bauern. Selbst Burgen und Schlössern sind nach diesem Haustyp errichtet worden.
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In der Gemeinde Mörnsheim prägen bis heute noch viele Jurahäuser das Ortsbild. Die faszinierende Baugeschichte der Jurahäuser lässt sich in der Marktgemeinde über einen Zeitraum von 500 Jahren ablesen.
Für Entdecker und Genießer
Die einzigartige Hauslandschaft kann für die Altmühlregion ein echtes touristisches Alleinstellungsmerkmal werden. So wird vielleicht aus dem geschichtsträchtigen Doppelhaus in Mörnsheim nach der Sanierung ein schmuckes Feriendomizil, von wo aus sich das Altmühltal bestens erkunden und genießen lässt. Bereits jetzt gibt es einige liebevoll restaurierte Jurahäuser, die einen Ausflug in das Altmühltal wert sind. Entdecken Sie zum Beispiel „Das Jurahaus-Museum“ in Eichstätt und reisen Sie weiter in die Region, die noch viel Spannendes rund um das Jurahaus für Sie bereit hält. Viele Anregungen dazu finden Sie auch hier.
Für das Jurahausensemble im Kirchenweg 1 und 2 trägt der Jurahausverein derzeit ein denkmalpflegerisches Vorprojekt, dass die statisch-konstruktive Sanierung der beiden Gebäudeteile vorbereitet. Das älteste Teil des Doppelhauses ist auf 1416 datiert, der angebaute Wirtschaftsteil wurde – so haben Forschungen ergeben – 1706 errichtet.
In dem zweigeschossigen Fachwerkhaus ist noch eine „Rußkuchl“ (Rauchküche) ebenso wie ein kleiner Gewölbekeller erhalten. Die andere Hälfte des Doppelhauses, das sogenannte Kutscherhäusl, wurde 1723 erbaut. Das Erdgeschoss ist aus Bruchstein gemauert, darüber erhebt sich ein Fachwerk-Obergeschoss.
Das dürfen Sie nicht verpassen
Kulturerbe Bayern und der Jurahausverein laden in gemeinsamen Veranstaltungen dazu ein, das einzigartige baukulturelle Erbe in der Altmühlregion zu entdecken – damit das Jurahausensemble in Mörnsheim bald wieder in seiner schlichten Schönheit erstrahlen kann. So gibt es am 26. Juni eine Entdeckungsreise in die Baugeschichte des Doppelhauses. Restaurator Uwe Graf berichtet bei einer Führung über spannende Details aus der Bauforschung.
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Der Erhalt der Jurahäuser – ein immaterielles Kulturerbe
Die Aktivitäten des Jurahausvereins wurden 2018 als „Der Erhalt der Jurahäuser – Traditionelle Baukultur im Altmühljura“ in die Bayerische Liste des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Außerdem ist der „Erhalt der bauhandwerklichen Praxis der Jurahäuser im Altmühltal“ seit kurzem Bestandteil der Liste der Deutschen UNESCO-Kommission als gutes „Praxisbeispiel der Erhaltung Immateriellen Kulturerbes“.