Bereits im Jahr 800 finden sich in St. Gallen Aufzeichnungen über das Starkbier. Im 16. Jahrhundert entwickelte sich die Braukunst vor allem in den Klöstern immer weiter, viele neue Biere wurden von den Mönchen entwickelt.
Eines der wohl bekanntesten Biere davon ist das Starkbier der Paulaner, der Doppelbock. Den aus Italien stammenden Ordensleuten waren während der Fastenzeit nur wenige Lebensmittel erlaubt – im kalten Deutschland eine besondere Herausforderung. Einzig der bereits seit 1614 im Münchner Hofbräuhaus ausgeschenkte „Maibock“ machte ihnen die Zeit angenehmer. Schon 1629 brauten die Paulaner mit einem königlichen Privileg ihr erstes eigenes Starkbier, den sog. Doppelbock, den sie in frommem Gedenken an den Heiligen Franz „Sankt-Vaters-Bier“ nannten. Dieses Bier war zwar nahrhaft, aber wenig schmackhaft. Erst mit dem Ordenseintritt des Braumeisters Barnabas Still 1770 entstand das bis heute beliebte und köstliche „Salvatorbier“. 1780 erhielten die Mönche, da ihr Starkbier beim gemeinen Volk wie auch in Adelskreisen sehr beliebt war, von Kurfürst Karl Theodor ein freies Schankrecht. Auch nach der Säkularisation wurde der Doppelbock weiter gebraut, wenn auch nun nicht mehr von den Mönchen selbst.
Heute gibt es zahlreiche verschiedene Starkbiere, ihnen allen gemein sind die 18 Prozent Stammwürze – die Voraussetzung für die Bezeichnung Starkbier. Genießen kann man diese Biere allerdings nur zwei Wochen lang: Die Brauereien entscheiden gemeinsam, wann die Starkbierzeit, die aber immer den Josefi-Tag am 19. März einschließt, beginnen soll. Übrigens: Die Starkbierzeit endet nicht mit der Doppelbock-Periode; anschließend beginnt dann nämlich die Zeit des Maibocks.
So vielfältig wie Bayerns kulturelles Erbe sind auch die Möglichkeiten es zu erleben: Bei einem Brau-Seminar können Sie beispielsweise eigene Kreationen brauen und erfahren dabei allerlei Wissenswertes rund um das traditionsreiche Getränk.