Gasthaus 13. Apostel in Solnhofen

Die Felsgruppe „Zwölf Apostel“ ist einer der landschaftlichen Höhepunkte inmitten des Naturparks Altmühltal. Mächtig ragen die Dolomitfelsen zwischen Solnhofen und Eßlingen neben dem Flussufer aus der Erde. Jährlich ziehen sie Tausende von Besuchern in ihren Bann: Bootsfahrer auf der Altmühl, Radler auf dem Altmühltal-Radweg, Wanderer auf dem Altmühl-Panoramaweg oder Motorradfahrer auf ihren schweren Maschinen.
Zwölf Apostel sind Deutschlands zweitgrößtem Naturpark aber nicht genug: Zu Füßen der Felsformationen im Solnhofener Ortsteil Eßlingen gibt’s dazu einen „13. Apostel“ zu entdecken. Kein weiterer imposanter Fels, sondern ein kleines, fein herausgeputztes Gasthaus mit einem gemütlichen Biergarten. Wem nach Boots- und Radltour, Wanderung oder Motorradrunde der Magen knurrt, den heißen die Wirtsleute Marion und Albert Lippenberger herzlich willkommen.

Das kleine Gasthaus im Altmühltal

Die beiden haben das Gasthaus 2004 erworben – in einem erbärmlichen Zustand. Wie ein Häuflein Elend stand es da. 30 Jahre Leerstand hatten Spuren hinterlassen. Albert Lippenberger hatte über lange Zeit den Niedergang des Gebäudes, dessen Geschichte bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht, beobachtet. Es tat ihm im Herzen weh, dass mit der einstigen Branntweinbrennerei ein weiteres der für das Altmühltal typischen Jurahäuser dem Verfall preisgegeben war. So sehr auch der Zahn der Zeit an dem Gebäude nagte, vieles von dem, was die 1774 gegründete Schenkwirtschaft „Glöckel-Näpflein“ ausgemacht hatte, blieb erhalten. Wie zum Beispiel der gemauerte Kaminofen, der heute in der Gaststube die Blicke auf sich zieht. Er sorgte schon in früheren Zeiten für gemütliche Wärme.

Gasthaus 13. Apostel in Solnhofen

Es gleicht fast einem Wunder
Die einfache Schönheit des Jurahauses haben die Lippenbergers wieder zum Blühen gebracht. In mühevoller Kleinarbeit und mit viel Liebe zum Detail sanierten sie mit Unterstützung von Freunden und der Familie die historischen Räume.
2007 wurden sie dafür von der Regierung von Mittelfranken mit dem Denkmalpreis ausgezeichnet, da die Instandsetzung vorbildlich unter größtmöglicher Substanzschonung erfolgte – und überwiegend in Eigenleistung.
Die Idee, nach der Sanierung die Wirtshaustradition des Gebäudes wieder aufleben zu lassen, hatte Marion Lippenberger. Ihr gefiel der Gedanke, aus dem einstigen Gasthaus für Bauern und Handwerker eine einfache Einkehr für Ausflügler zu machen. Erfahren im Servicebereich der Gastronomie kümmert sie sich heute um die Gäste im 13. Apostel. In der Küche bereitet man wohlschmeckende fränkische Spezialitäten zu – bodenständig und ohne viel Chichi. Dabei bedeutet das Bekenntnis zur Einfachheit keineswegs, dass auf Qualität verzichtet wird. Die Lippenbergers legen Wert darauf, dass alle Gerichte frisch gekocht werden. Und selbstverständlich kommen die Zutaten von regionalen Erzeugern, ebenso wie die Bierspezialitäten der Traditionsbrauerei Wurm, die im nahe gelegenen Pappenheim/Bieswang beheimatet ist. Stolz erwähnt Albert Lippenberger, dass im 13. Apostel ein Radler noch frisch, per Hand, gemischt wird. Hoch im Kurs stehen bei den Gästen fränkische Bratwürste, ob gebraten oder geräuchert. Für deren Genuss reist manch einer extra aus der Landeshauptstadt an, berichten die Wirtsleute. Saisonal bereichern Leckereien vom heimischen Wild die Speisekarte. Albert Lippenberger – im Hauptberuf Kfz-Sachverständiger – geht dazu selbst auf die Pirsch. Beliebt ist die Einkehr auch für ihre hausgemachten Kuchen.
Wenn im Herbst schließlich Ruhe ins Altmühltal einzieht, schließt der 13. Apostel seine Pforten. Zwischen November und März können die Lippenbergers Kraft tanken – oder sie widmen sich neuen Rettungsprojekten: 2017 haben sie das Korbhaus gleich in der Nachbarschaft ihres Gasthauses saniert. Und man ahnt es schon: Dieses 200 Jahre alte Jurahäuschen ist längst wieder ein Ort, an dem Leben eingezogen ist.

Name:

Tafernwirtschaft Danibauer

Adresse:

Eßlingen 1, 91807 Solnhofen

Kontaktdaten: