Die Stadt Füssen im Allgäu, die sich selbst als „romantische Seele Bayerns“ bezeichnet, ist ein kleines, historisches Städtchen und zählt definitiv zu den schönsten Städten Bayerns. Auch wenn hier gerade einmal um die 15.000 Menschen leben, verstecken sich in und um Füssen einige eindrucksvolle Sehenswürdigkeiten Bayerns, zum Beispiel das weltbekannte Schloss Neuschwanstein. KULTUR ERBE BAYERN zeigt Ihnen in diesem Beitrag, welche besonderen Sehenswürdigkeiten in Füssen in jedem Fall einen Besuch wert sind.
1. Füssen Sehenswürdigkeiten – Altstadt
Hier greift der Spruch: Klein, aber fein. Die romantische Altstadt Füssens lässt Herzen höher schlagen. Kopfsteinpflaster, kleine Gassen, eine mittelalterliche Stadtmauer und wunderschön restaurierte und bemalte Häuserfassaden prägen das Stadtbild. Ein Bummel durch die kleinen Straßen und die Fußgängerzone katapultieren einen in längst vergangene Jahrhunderte. Sie sind hungrig und durstig von Ihrer Zeitreise? Dann genießen Sie doch einfach das vielfältige Angebot an Leckereien und Getränken, das Ihnen die vielen Cafés und Restaurants in der Altstadt Füssens bieten. Auch sehenswert: Das Ende der romantischen Straße, die durch 29 Orte von Würzburg nach Füssen führt und Reisenden die Kunst, Kultur und Geschichte dieser Orte näherbringt. Es handelt sich bei dieser Füssen Sehenswürdigkeit um die älteste deutsche Ferienstraße. Sie existiert bereits seit 1950. Das Ende der Straße befindet sich an der Abtei des Franziskanerklosters St. Stephan.
2. Füssen Sehenswürdigkeiten – Hohes Schloss
Wer durch die Füssener Altstadt schlendert, kommt nicht umhin, eines der bedeutendsten Profanbauten der deutschen Spätgotik zu entdecken: das Hohe Schloss. Es diente einst als Sommerresidenz für die Fürstbischöfe von Augsburg. Der Bau begann 1291, widerrechtlich in die Wege geleitet vom bayerischen Herzog Ludwig dem Strengen. Der Augsburger Bischof erfuhr von dem verbotenen Vorhaben und gebot Einhalt. Er erwarb den Schlossberg und baute die unvollendete Burg zu einem Amtssitz aus. Heute wird das Gebäude als Finanzamt und Museum genutzt. Das Museum beherbergt die Filialgalerie der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen und die Städtische Gemäldegalerie. Sie können spätgotische Tafelbilder und Skulpturen aus dem 15. und 16. Jahrhundert bestaunen, genauso wie die Bilder- und Gedankenwelt des 19. Jahrhunderts. Besonderes Highlight dieser Füssen Sehenswürdigkeit: Der Rittersaal mit seiner geschnitzten Kassettendecke.
3. Füssen Sehenswürdigkeiten – Benediktinerkloster und Barockbasilika St. Mang
Der Heilige Magnus ist der Stadtpatron der Stadt Füssen, weshalb sowohl das Kloster als auch die Klosterkirche nach ihm benannt sind. Laut Überlieferungen kam er im 8. Jahrhundert in die Region und gründete dort, wo heute das Kloster steht, eine Mönchszelle, in der er bis zu seinem Tod (man geht von 750 oder 772 aus) lebte. Es wird von zahlreichen Wundertaten des Heiligen berichtet, unter anderem von einem Sprung über die Lechschlucht und einer Drachentötung im Tiefental bei Roßhaupten. 840/850, also etwa 100 Jahre nach seinem Tod, initiierte der damalige Augsburger Bischof die Gründung des Klosters St. Mang, welches für fast tausend Jahre zum kulturellen, religiösen und wirtschaftlichen Mittelpunkt der gesamten Region wurde. Das Gebäude, das Sie heute besichtigen können, ist bereits der dritte Klosterbau an gleicher Stelle, der von 1701 bis 1717 vom Baumeister Johann Jakob Herkomer errichtet wurde. 1803 wurde das Kloster im Zuge der Säkularisierung aufgelöst.
Das Gebäude ist heute Sitz der Stadtverwaltung. Außerdem befindet sich darin das Stadtmuseum Füssen, das eine Füssen Sehenswürdigkeit für sich ist. Ein Besuch dort entführt Sie in die prunkvolle Welt des bayerischen Barocks und in die Füssener Stadtgeschichte. Die ehemalige Klosterkirche, die sich direkt neben dem Klostergebäude befindet, wurde im 18. Jahrhundert zu einer Barockbasilika umgebaut und dient inzwischen als katholische Pfarrkirche. Die Deckenfresken illustrieren das Leben des Heiligen Magnus. Ganz im Stil des Barocks wartet hier zudem ein pompöser Figurenschmuck auf Besucher. Es handelt sich um eine eindrucksvolle Füssen Sehenswürdigkeit, der Sie in jedem Fall einen Besuch abstatten sollten.
4. Füssen Sehenswürdigkeiten – Heilig-Geist-Spitalkirche
Etwas versteckt am Stadtrand finden Sie die Heilig-Geist-Spitalkirche. Besonders beeindruckend an dieser Füssen Sehenswürdigkeit ist die bemalte Fassade im Rokoko-Stil. Die Kirche wurde zwischen 1467 und 1469 im gotischen Stil erbaut. Allerdings brannte sie bei einem Großbrand 1733 zusammen mit dem dazugehörigen Spital und der benachbarten Stadtmühle nieder. Das Spital wurde bereits 1735 wieder aufgebaut. Eine neue Kirche im Rokoko-Stil entstand jedoch erst 1748 durch den Baumeister Franz Karl Fischer. Die Fassadenmalereien und Fresken im Innenraum sind vom Allgäuer Maler Anton Joseph Walch und deuten ebenfalls sehr eindeutig auf die Epoche des Rokoko hin. Sowohl die Kirche selbst als auch die Ausstattung dieser Füssen Sehenswürdigkeit sind in die bayerische Denkmalliste eingetragen. Heute wird die Kirche von der katholischen Pfarrgemeinschaft Füssen genutzt. Hier finden Gottesdienste, Trauungen und Konzerte statt.
5. Füssen Sehenswürdigkeiten – Lechfall
Am Ortsrand von Füssen befindet sich die Füssen Sehenswürdigkeit „Lechfall„. Diese ist ein Naturdenkmal und zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert. Der Lech wird hier über fünf steinerne Stufen geleitet und rauscht fast acht Meter in die Tiefe, bevor er in der Lechschlucht verschwindet. Die Stufen wurden 1787 von den Füssenern erbaut, um die Wasserkraft des Lechs nutzen zu können. Seit 1903 wird mit dem Lech in der Stadt außerdem Strom erzeugt. Der Lechfall ist leicht und barrierefrei erreichbar. Am besten lässt sich dieses Naturschauspiel vom Maxsteg oder von der 2014 errichteten Besucherplattform bewundern. Pro Jahr kommen weit über 100.000 Besucher hierher. Damit zählt der Lechfall zu den meistbesuchten Füssen Sehenswürdigkeiten. Auch Sie sollten sich diesen besonderen Anblick nicht entgehen lassen.
6. Füssen Sehenswürdigkeiten – Kalvarienberg
Diese Füssen Sehenswürdigkeit bestieg bereits König Ludwig II.: Der Kalvarienberg ist ein Hügel gegenüber der Altstadt von Füssen. Der Kreuzweg, der auf den Kalvarienberg führt, dauert etwa eine halbe Stunde und vereint in besonderer Weise Religion, Natur und Kunst. Sie finden auf dem Weg 14 Stationen, die aus kleinen Kapellen bestehen, auf deren Altarbildern der Leidensweg Christi abgebildet ist. Wenn Sie den Gipfel dieser Füssen Sehenswürdigkeit erreicht haben, werden Sie mit einem wunderschönen Ausblick auf die Stadt und die Königsschlösser Hohenschwangau und Neuschwanstein belohnt.
7. Füssen Sehenswürdigkeiten – Schloss Hohenschwangau
Das Schloss Hohenschwangau zählt zu den bedeutendsten und eindrucksvollsten Füssen Sehenswürdigkeiten. Die „Kinderstube des jungen König Ludwigs II.“ wurde erstmals im 12. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Zu diesem Zeitpunkt handelte es sich bei dem Gebäude jedoch noch um die Burg Schwanstein, in der die Ritter Schwangau lebten. Über die Jahrhunderte hinweg wurde die Burg stark beschädigt. 1832 wurde sie von König Max II. erworben und nach seinen Vorstellungen restauriert und umgebaut. Fünf Jahre dauerte es, bis Schloss Hohenschwangau in seiner noch heute erhaltenen Pracht über die Bäume ragte. Das Gebäude wurde von König Max II. und seiner Familie als Sommer- und Jagdresidenz genutzt. Nach seinem Tod ließ sein Sohn König Ludwig II. das Schloss umgestalten und verbrachte auch weiterhin viel Zeit hier. Sie können die gut erhaltenen königlichen Gemächer, den Schlosspark und die Schlossküche besichtigen und hautnah erleben, wo König Ludwig II. eine große Zeit seines Lebens verbrachte. Besichtigungen des Schlosses sind nur im Rahmen einer Führung möglich, die etwa 45 Minuten dauert. Tickets sollte man am besten bereits im Voraus online kaufen.
8. Füssen Sehenswürdigkeiten – Schloss Neuschwanstein
Das Schloss Neuschwanstein ist wohl mit Abstand Füssens berühmteste Sehenswürdigkeit und gleichzeitig eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten Deutschlands. Die prachtvolle Burg lockt jährlich bis zu 1,5 Millionen Besucher aus aller Welt an und befindet sich auf einem Hügel oberhalb des Dorfes Hohenschwangau. Von Füssen aus erreichen Sie Schloss Neuschwanstein innerhalb weniger Autominuten. Walt Disney diente Neuschwanstein als Vorbild für das Dornrösschenschloss in dessen Filmklassiker.
Die Bauarbeiten für das Märchenschloss von König Ludwig II. begannen im Jahr 1868 und konnten vor dessen Tod im Jahr 1886 nicht mehr beendet werden. Daher lebte er lediglich wenige Monate im Schloss, das zunächst „Neue Burg Hohenschwangau“ hieß. Erst nach Ludwigs Tod 1886 bekam die Füssen Sehenswürdigkeit seinen heutigen Namen. Bei der Bauweise ließ sich der bayerische König vom Königtum des Mittelalters inspirieren, eine Zeit, die er verehrte. Das Schloss ist also in mittelalterlichen Formen errichtet und ausgestattet, verfügt aber trotzdem über die damals modernste Technik. Diese Füssen Sehenswürdigkeit ist das berühmteste Bauwerk des Historismus. Das Innere des Schlosses lässt sich nur bei einer Führung besichtigen, die etwa eine halbe Stunde dauert. Auch hier sollten Sie sich frühzeitig um Tickets im Onlineshop bemühen. Gerade in den Sommermonaten ist die Nachfrage sehr hoch und viele Termine schnell ausgebucht.
9. Füssen Sehenswürdigkeit – Forggensee
Der Forggensee ist Deutschlands größter Stausee und eine ganz besondere Füssen Sehenswürdigkeit. In der Zeit vom 01. Juni bis zum 15. Oktober ist der See voll aufgestaut und bietet daher tolle Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung und zur Erholung. Segeln, Surfen, Schwimmen, Tretboot fahren, Wandern oder Radeln – hier ist garantiert für jeden etwas dabei. Besonders schön ist der Badeplatz Halbinsel. Von diesem aus haben Sie direkten Blick auf Schloss Neuschwanstein. Sehr beliebt bei Touristen ist außerdem die Forggensee-Schifffahrt. Hier werden große und kleine Touren, aber auch Sonder- oder Themenfahrten angeboten.
Wenn Sie den Forggensee jedoch im Winter besuchen, zeigt sich Ihnen ein völlig anderes Bild: das klare, türkisfarbene Seewasser ist vollends verschwunden. Im Winter wird der See nämlich abgelassen. Doch auch dann lohnt sich ein Besuch in jedem Fall. Denn jetzt ist der Grund begehbar und gibt den Blick auf einige historische Schätze frei. Durch den See führt die bekannte Römerstraße Via Claudia Augusta. Diese wurde um 47 nach Christus als Militärstraße angelegt und führt von Oberitalien bis zur Donau. Der Teil der Straße, der normalerweise unter Wasser liegt, kann im Winter besichtigt werden. Außerdem können Sie in dem leeren See Grundrisse von Gebäuden erkunden, die dort standen, bevor der Stausee angelegt wurde. Vor der Errichtung der Anlage von 1950 bis 1954 existierten hier nämlich zwei Dörfer. Bei einer Führung lernen Sie die Geschichte des Stausees, der Dörfer und der Via Claudia Augusta kennen.
Egal, ob Sommer oder Winter – ein Besuch dieser Füssen Sehenswürdigkeit wird in jedem Fall zu einem spannenden Ausflug.
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