Seit der Übernahme durch KULTUR ERBE BAYERN und die Yvonne & Thomas Wilde Familienstiftung im Sommer 2021 läuft im Hintergrund nicht nur die Planungsarbeit unseres Architekten Paul Mößmer für die Instandsetzung bzw. baldige Wiedereröffnung des Berggasthofs, auch am Hof selbst geht das Leben in gewisser – wenngleich auch anderer – Weise weiter.
Thomas Wilde hatte bereits Anfang Oktober rund 120 Mitarbeiter des Deutschen Alpenvereins (DAV) bei einem Betriebsausflug zum Streichen unter Leitung von Tobias Hipp (Abteilung Alpine Raumplanung) begrüßen dürfen. Nun gastierte dort noch mal eine 10-köpfige Delegation der DAV-Spitze für eine mehrtägige Klausurtagung mit Kollegen aus Südtirol, Slowenien, Österreich und der Schweiz. Sie diskutierten über die Zusammenarbeit der sogenannten „Bergsteigerdörfer“, zu denen auch Schleching und Sachrang gehören. Im Mittelpunkt der Tagung stand die Festlegung von Qualitätsmerkmalen der gemeindebasierten Projekte zur Förderung eines nachhaltigen und umweltfreundlichen Tourismus in den Alpen. Bei dieser Gelegenheit hob Tobias Hipp auch die Konstellation beim Berggasthof Streichen als „Best Practice-Beispiel“ hervor, wo ein historisches Kulturgut durch den Kauf der beiden Stiftungen erhalten bleibt.
„Der DAV hat als weltweit größter alpiner Verein mit rund 1,4 Millionen Mitgliedern unsere Initiative für den Berggasthof Streichen von Anfang an unterstützt“, berichtete Thomas Wilde beim Ortstermin. „Wir freuen uns sehr darüber, dass wir bei dieser Gelegenheit den internationalen Vertretern aller Alpenvereine zeigen können, wie das vom DAV ausgezeichnete Bergsteigerdorf Schleching sein historisch wertvolles, weithin sichtbares Wahrzeichen durch unser gemeinsames Engagement in seiner Ursprünglichkeit bewahren kann.“ Abends stießen noch die Bürgermeister Simon Frank aus Aschau und Josef Loferer aus Schleching, der Aschauer Tourismusleiter Herbert Reiter, weitere Kollegen von touristischen Partnerbetrieben und Mitglieder des Vereins „Streichenfreunde“ zum DAV-Treffen dazu.
Als Vertreter und Mitglied des Vorstandes von KULTUR ERBE BAYERN war Paul Mößmer vor Ort und gab der Gruppe neue Einblicke auf die nächsten Schritte am Streichen: „Ich freue mich, dass der Berggasthof und seine Kapelle St. Servatius nicht völlig brachliegen und trotz vorübergehender Schließung des ursprünglichen Gastbetriebs in diverse Aktivitäten eingebunden bleiben“, so der Architekt. Er gab einen kurzen Ausblick auf die Überlegungen und Prozesse, die bis zum Beginn der für 23/24 geplanten Wiedereröffnung noch zu durchlaufen seien, und bedankte sich für die Würdigung durch den Deutschen Alpenverein.
Text und Fotos: Birgit Chlupacek