Sensationelles Ergebnis
Noch sind nicht alle Funde unserer Grabungen in der Judengasse 10 ausgewertet. Aber ein sensationelles Ergebnis zeichnet sich bereits jetzt ab: Die im Kellergewölbe befindliche Mikwe, das einzige bislang entdeckte jüdische Ritualbad in Rothenburg, war das erste Bauteil unseres Schützlings und ist damit mindestens im Jahr 1409 errichtet worden. Damit ist sie die einzige in Deutschland sicher bestätigte Mikwe aus dem 15. Jahrhundert, die zusammen mit dem dazugehörenden Haus überliefert ist. Schon vor wenigen Monaten hatte eine Untersuchung ergeben, dass die hölzerne Bohlenstube im Obergeschoss ebenfalls aus der Entstehungszeit des Gebäudes stammt. Sie zählt damit zu den ältesten in ganz Bayern. Das geschichtsträchtige Haus ist also ein besonderer Zeuge örtlicher, fränkischer und bayerischer Geschichte.
Beim Pressegespräch präsentierte Gesa Wilhelm-Kazman von der beauftragten Grabungsfirma die Vorgehensweise bei den Grabungen und die ersten Ergebnisse der archäologischen Untersuchungen.
Es waren mühsame und körperlich anstrengende Arbeiten, die viele Ehrenamtliche von Kulturerbe Bayern und unserem Partner, dem Verein Alt-Rothenburg e.V., in den zurückliegenden Wochen bei ihrer Spurensuche geleistet haben. Sowohl geübte Grabungshelfer als auch Neulinge haben geholfen, teils über Wochen hinweg, teils tageweise. Zum Teil weite Fahrstrecken nahmen die freiwilligen Helfer auf sich, um – auch bei winterlichen Bedingungen – unter professioneller Anleitung sorgfältig Schicht um Schicht den Boden im Gewölbekeller abzutragen und zu untersuchen.
Regina Däschner, erfahrene Hobby-Archäologin aus Rothenburg, hat ehrenamtlich die Arbeit der freiwilligen Grabungshelfer koordiniert. Vor der Presse erzählte sie, wie mühsam und herausfordernd die Grabungen teilweise waren: „Die Grabungstiefe war durch die Bautiefe vorgegeben. Diese lag bei ungefähr 30 Zentimeter. Wir mussten sehr vorsichtig vorgehen, weil die Grabungsschichten schnell aufeinander folgten.“
Regina Däschner, erfahrene Hobby-Archäologin aus Rothenburg, hat ehrenamtlich die Arbeit der freiwilligen Grabungshelfer koordiniert. Vor der Presse erzählte sie, wie mühsam und herausfordernd die Grabungen teilweise waren: „Die Grabungstiefe war durch die Bautiefe vorgegeben. Diese lag bei ungefähr 30 Zentimeter. Wir mussten sehr vorsichtig vorgehen, weil die Grabungsschichten schnell aufeinander folgten.“
Seine Bedeutung als Zeuge der örtlichen Geschichte unterstreichen weitere Ergebnisse der bauhistorischen Forschungen zu unserem Schützling. Kurz vor dem Bau des Hauses wurde der alte Stadtgraben Rothenburgs, der zur Stadtbefestigung des 13. Jahrhunderts zählte, verfüllt. Die Untersuchungen haben gezeigt, dass unser Schützling auf diesem verfüllten Stadtgraben errichtet wurde. Die Judengasse 10 dürfte also zu den ersten größeren Gebäuden zählen, die in diesem Bereich der Stadt errichtet wurden.
Sie möchten mehr erfahren, wie unsere freiwilligen Helfer das Grabungsteam unterstützt haben und was sie motiviert hat, sich auf diese Weise für das kulturelle Erbe Bayerns einzusetzen? Lesen Sie dazu mehr in den Blogbeiträgen Lernen Sie unsere Spurensucher kennen und Faszination des Entdeckens – Eine Spurensucherin in der Judengasse 10 erzählt.
Nur mit Ihrer Hilfe ist es uns möglich, das wertvolle Haus instandzusetzen.